Märchenhaft. Emotional. Unvorhersehbar. Queer.

MEIN HERZ BRENNT FÜR PHANTASTIK

Märchenhaft. Emotional. Unvorhersehbar. Queer. Das bin ich und so sind auch meine Bücher.

Phantastische Geschichten begleiten mich mein Leben lang. Bereits als Kind begeisterte ich mich für die Märchen der Brüder Grimm und für sagenhafte Abenteuer wie die Odyssee.

Schon damals faszinierten mich allerdings viel stärker die weiblichen Figuren wie Dornröschen oder die Zauberin Circe als der Drachentöter Siegfried oder das tapfere Schneiderlein.

KINDHEIT IM MÄRCHENWALD

Das mag daran liegen, dass ich in der fränkischen Kleinstadt Lohr am Main auf die Welt kam. Die liegt nicht nur im sagenumwobenen Spessart, sondern beansprucht auch für sich, der Geburtsort von Schneewittchen zu sein. Meine Faszination für märchenhafte Geschichten wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt.

Nach einer heftigen Hörspielphase (überwiegend Bibi Blocksberg und - wie könnte es anders sein - Märchen) entdeckte ich meine Liebe zum geschriebenen Wort. Ich war eines jener Kinder, die sich lieber in ihrem Zimmer verkriechen und Buch über Buch lesen, statt durch die Wälder zu toben. Bereits in der Grundschule wusste ich: das will ich auch! Romane schreiben. Menschen mit Geschichten so berühren, wie das manche Bücher auch mit mir machten.

Bis 2017 mein erster Roman ROSEN UND KNOCHEN erschien, war es allerdings ein langer, mitunter steiniger Weg.

ZWISCHEN AKTENORDNER UND COMICS

So märchenhaft ich meine Geschichten nämlich mochte, so rational traf ich manche Entscheidung. Nach dem Fachabitur entschied ich mich für eine kaufmännische Lehre; einige Jahre danach für die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter. Immerhin: das Wort "Buch" steckt in dieser Berufsbezeichnung.

In meiner Freizeit bin ich ein ziemlicher Geek - allerdings kein Wissenschafts/Computergeek, sondern ein Phantastik-Geek. Ich liebe Fantasybücher, Comics, Filme und TV-Serien (Buffy the Vampire Slayer hat mein Leben verändert). Was für ein Glück, dass ich sehr gute Freunde habe, die ähnlich ticken.

ERSTE SCHRITTE ALS HERAUSGEBER

Meine Begeisterung für die amerikanische Comicserie ElfQuest - Abenteuer in der Elfenwelt führte schließlich dazu, dass ich einen Leserbrief verfasste, der alles veränderte: Ich nahm Kontakt zu anderen Lesern auf und wurde für einige Jahre Teil einer phantastischen Fandoms, in dem ich Menschen kennenlernte, die bis heute zu meinen engsten Freunden zählen. Gleich mehrere davon arbeiten heute übrigens erfolgreich als AutorInnen.

Damals gründete ich mit zwei Freundinnen ein Kurzgeschichtenfanzine. In Retrospektive stelle ich überrascht fest, dass das meine erste Tätigkeit als Herausgeber war. Wer neugierig ist und mehr über dieses Projekt erfahren möchte, erfährt auf diesem Instagram-Beitrag mehr.

DAS LANDEI ZIEHT IN DIE HAUPTSTADT

Nach dem Einstellen des Fanzines trat das Schreiben für viel zu viele Jahre in den Hintergrund. Ich konzentrierte mich neben dem Beruf auf andere Dinge: Freunde und Famile, das Theater, das Coming Out und die ersten Gehversuche in der schwulen Szene. Mehrere Jahre lang leitete ich in Würzburg mit Freunden eine schwule Jugendgruppe. Ebenfalls mehrere Jahre lang spielte ich in der Lohrer Laientheatergruppe Die Gaukler. Meine Lieblingsrolle: der ein Hasenkostüm tragende, wahnsinnig/manipulative Mörder Larry in "Zum Henker mit den Henks".

Sowohl die Jugendgruppe als auch das Theaterspiel hing ich an den Nagel, als ich 2007 von meinem Tausend-Seelen-Heimatdorf aus Unterfranken weg und in die Hauptstadt zog. Eigentlich bin ich ein richtiges Landei. Deshalb war sicher nicht nur ich selbst gehörig geschockt von meinem Entschluss, nach Berlin zu ziehen. Diese lebensverändernde Entscheidung habe ich der Liebe zu verdanken. Zuvor bin ich drei Jahre lang jedes zweite Wochenende wegen meiner Fernbeziehung fünfhundert Kilometer quer durch Deutschland gependelt. Das wurde auf Dauer zu anstrengend. (Auch wenn ich durch diese nervige Fahrerei meine Liebe zum Hörbuch entdeckte).

BLOGGER & FREIER JOURNALIST

Mein damaliger Partner war es auch, der mich ermutigte, mich wieder intensiver mit der Phantastik auseinanderzusetzen. Statt zu Schreiben begann ich, Fantasy-Literatur zu rezensieren. Zunächst auf Media Mania. Dann auf meinem eigenen Blog www.fantasy-news.com. Mehrere Jahre lang schrieb ich als fester Redakteur für das Print-Magazin "Nautilus - Abenteuer & Phantastik", besuchte Buchmessen und arbeitete als Manuskriptgutachter für einen Verlag und eine Literaturagentur. 

Bis heute schreibe ich als freier Mitarbeiter Artikel über phantastische Themen für verschiedene Print- und Onlinemagazine, wie etwa das Audible Magazin, Tor Online oder die Tolkien Times von Klett Cotta.

MODERATOR VON AUTORENVERANSTALTUNGEN

2012 begann ich zudem, Lesungen und Autorenveranstaltungen zu moderieren. Für die Verlage Droemer Knaur und Piper habe ich in den vergangenen Jahren so z. B. im Rahmen des Literaturfest Meißen sowie der Frankfurter und Leipziger Buchmesse diverse Veranstaltungen moderiert. Zu den Autoren, denen ich auf der Bühne auf's Zahnfleisch fühlen durfte, zählen unter anderem Markus Heitz, Jennifer Estep, Michael Peinkofer, Diana Menschig, Dan Wells und Brandon Sanderson. 

Solltet ihr einen Moderator für eine Veranstaltung suchen, freue ich mich immer über Anfragen via eMail.

ENDLICH SCHREIBT ER WIEDER!

Selbst wieder belletristisch zu schreiben begann ich, weil einige meiner engsten Freunde AutorInnen sind und mich dazu ermutigten. Wenn ihr also selbst schreiben möchtet, kann ich euch nur ans Herz legen, euch in eurem Umfeld liebe Menschen zu suchen, die für diese Leidenschaft brennen. Das Phantastik Autoren Netzwerk PAN e.V., dem ich auch angehöre, bietet in vielen größeren Städten Schreib-Stammtische an.

Inspiriert von einer Ausschreibung des Torsten Low Verlags schrieb ich nach vielen, vielen Jahren wieder eine Kurzgeschichte. „Der Flötenspieler“ verknüpft die Sage vom Ratenfänger von Hameln mit dem Märchen vom Rumpelstilzchen. Die Herausgeberin Fabienne Siegmund nahm sie in ihrer Anthologie „Die Irrlichter“ auf.

EIN MÄRCHEN WIRD WAHR

Auf der Leipziger Buchmesse im März 2016 sprach ich schließlich Astrid Behrendt, die Verlegerin des Drachenmond Verlags an, ob sie Interesse habe, mit mir ein Anthologieprojekt aus der Taufe zu heben. Mir schwebte ein Sammelband mit märchenhaften Kurzgeschichten aus der Feder nationaler und internationaler Autorinnen und Autoren vor. Astrid sagte begeistert zu und bereits im Oktober 2016 erschien rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse das Ergebnis: die wunderbar gestaltete, mit zahlreichen Illustrationen ausgestattete Anthologie „Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln“. Sie enthielt nicht nur eine Kurzgeschichte aus meiner Feder, sondern wurde zu unserer großen Freude im Folgejahr sowohl mit dem Deutschen Phantastik Preis als auch mit dem Skoutz Award ausgezeichnet. Inzwischen wurde das Herausgeben einer neuen Märchenanthologie im Drachenmond Verlag zur jährlichen Tradition.

Angespornt von diesem Erfolg schrieb ich im Rahmen des Nanowrimo 2016 den ersten Entwurf meiner märchenhaften Novelle ROSEN UND KNOCHEN.

MEINE THEMEN 

In meinen Geschichten spiele ich mit Themen, die mir immens wichtig sind: märchenhafte Motive und queere Figuren. Denn so sehr ich die Fantasyromane meiner Kindheit und Jugend auch liebe. Eines habe ich in ihnen (fast) immer vermisst: das Auftreten eines schwulen Helden oder einer lesbischen Heldin in einer tragenden Rolle. Selbst BECOMING ELEKTRA – SIE BESTIMMEN, WER DU BIST spielt am Rand mit diesen Motiven, obwohl im Mittelpunkt andere Themen stehen.

MEINE BÜCHER

Nina Blazon, Autorin und Journalistin

Christian Handel ist für mich ein echter Weltenwanderer der Phantastik! Ein Autor, der das Genre von High Fantasy bis Dystopie kennt wie kaum jemand sonst. Und was mich an seinen Geschichten besonders begeistert, ist die Art, wie er klassische Motive mit neuen Facetten und Perspektiven zu einem ganz besonderen, eigenen Kosmos verbindet.

Thomas Finn, Autor

Buchblogger, Rezensent, Moderator, Autor. Ehrlich gesagt gibt es in Deutschland nicht viele Phantastikexperten, die von sich behaupten können, Verlage wie Kollegen gleichermaßen so mit ihrem Engagement und ihrem Fachwissen beeindruckt zu haben, wie Christian Handel es geschafft hat.